Dornau, St. Wendelin
Kirche St. Wendelin Dornau
Dorfstrasse 12
63834 Sulzbach - Dornau
Geschichte
Im Jahre 1729 wurde in Dornau, das damals etwa 80 Einwohner zählte, eine Kapelle errichtet und dem Hl. Wendelinus geweiht. Ein Gottesdienst fand hier nur am 20. Oktober, dem Wendelinustag, statt. Dornau war (zusammen mit Sulzbach) damals Fillialgemeinde der Pfarrei Ruchelnheim. Sulzbach wurde 1788 zu einer eigenen Pfarrei erhoben und Dornau wurde eine Filialgemeinde von Sulzbach.
Im Jahre 1932 war die Bevölkerung Dornaus auf 170 Einwohner angewachsen und es wurde beschlossen, eine größere Kirche zu bauen. Am 21. Mai 1933 fand die Grundsteinlegung statt. Am 21. Juli 1935 wurde die neue Kirche durch den Würzburger Bischof Dr. Matthias Ehrenfried eingeweiht.
Nach dem zweiten Weltkrieg erfolgten weitere Ausbauten, so wurde 1953 die Orgel aufgestellt und 1965 eine Heizung eingebaut. 1970 fand der Umbau auf die Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils statt. Die jüngsten baulichen Maßnahmen wurden 1999 mit Umbau und Erweiterung der Kirche sowie der Neugestaltung des Kirchplatzes und 2012 mit der Renovierung von Dach und Dachreitern inklusive der Neuvergoldung von Kreuz und Uhr vorgenommen.
Der Text wurde der Festschrift zum 75-jährigen Bestehen der St. Wendelinus Kirche aus dem Jahr 2010 entnommen und aktualisiert.
Soden, St. Maria Magdalena
Kirche St. Maria Magdalena Soden
Sodentalstraße 116
63834 Sulzbach a. Main - Soden
Geschichte
„Die bisherige Kirche erbaut 1810, ist für die wachsende Gemeinde von zur Zeit 850 Seelen zu klein geworden. Es war deshalb am Magdalenenfest, am 22. Juli 1961, zunächst an eine Erweiterung der alten Kirche gedacht. Da jedoch die für dieses Projekt anfallenden Kosten im Vergleich zu dem zu erwartenden Mehrraum zu hoch geworden wären, entschloss sich die Kirchengemeinde Soden in enger Zusammenarbeit mit der Verwaltung der politischen Gemeinde zu einem Neubau." (Urkunde im Grundstein 1963)
Erster Spatenstich war am 30. Juni 1963, Grundsteinlegung am 13. Oktober 1963.
Der schlechte Untergrund machte es notwendig, dass die Kirche auf 38 Pfählen und der Kirchturm auf weiteren 10 Pfählen errichtet wurde, die jeweils 5-6 Meter in den Boden getrieben wurden.
Bischof Josef Stangl weihte die neue Kirche am 18. Juli 1964 ein. Dabei wurden die Reliquien der Märtyrer Geminianus und Mauritius sowie der hl. Maria Magdalena in den Altar übertragen.
Die 14 Kreuzwegstationen wurden 1979 von Siegfried Rischar gemalt. Das Altarbild „Der auferstandene Christus" versteht sich als die 15. Station: Maria von Magdala, die im Johannesevangelium die erste Zeugin der Auferstehung ist.
Andreas Bergmann
Sulzbach, St. Anna
Kirche St. Anna Sulzbach
Spessartstrasse 2
63834 Sulzbach am Main
Geschichte
Bereits 1184 wird der Ort Sulzbach erstmalig urkundlich erwähnt. Bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts gehörte Sulzbach zusammen mit den Orten Obernau, Soden, Dornau, Leidersbach und Ebersbach zur Ur-Pfarrei Ruchelnheim. Die Kirche dieser Pfarrei St. Margareta in campis stand in der Nähe des heutigen Sulzbacher Bahnhofs. Mit der Verselbstständigung der Pfarreien Obernau und Sulzbach mit seinen Filialen wurde ein neuer Kirchenbau in Sulzbach – die Kirche St. Margareta und Anna – notwendig.
Mit der Planung dieser neuen Kirche am Standort einer älteren Annakapelle aus dem Mittelalter wurde der Architekt Emanuel Joseph von Herigoyen (1774 – 1802) beauftragt, der zu diesem Zeitpunkt auch mit anderen Projekten in Aschaffenburg und Umgebung beschäftigt war.
Der Bau der Kirche wurde 1786 begonnen, die Inneneinrichtung konnte jedoch erst 1797 fertig gestellt werden. Die offizielle Gründung der neuen Pfarrei Sulzbach ist auf Mai 1788 datiert.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Kirche aufgrund der vielen neuen Bürger zu klein und in unmittelbarer Nähe wurde 1952-53 die neue Margaretenkirche gebaut.
Die alte Kirche St. Margareta und Anna, oder kurz Annakirche, wie sie heute von allen genannt wird, blieb seit der Fertigstellung der neuen Margaretenkirche bis 1997 für Gottesdienste ungenutzt. Zeitweise wurden in ihr Teppiche eines benachbarten Teppichgeschäfts gelagert. Seit einer umfassenden Renovierung in den Jahren 1997 bis 1999 wird die Kirche heute wieder für die Veranstaltung von Gottesdiensten mit kleinerer Teilnehmerzahl beider christlichen Konfessionen und auch für kulturelle Veranstaltungen genutzt.
Architektur
Durch die Kombination von spätbarocken Formen mit Stilelementen des frühen Klassizismus erweckt die Annakirche den Eindruck eines antiken Tempels. An der Westseite der Kirche wurde beim Bau der Glockenturm der früheren Kapelle integriert - allerdings etwas erhöht. Auf der Nordseite fällt dem Besucher sofort die Säulenhalle (Protikus) auf. Bis zur Straßenverbreiterung 1970, bei der die Aufgangstreppe abgerissen wurde, war dies das Hauptportal.
Der Innenraum beeindruckt durch barocke und klassizistische Formen, die sich harmonisch ergänzen. Langhaus und Chor sind als Tonnengewölbe ausgeführt. Der Hauptaltar ist von einem Ziborium (Baldachin) überspannt. Das ursprünglich weiße Sakralglas der Fenster wurden 1919 durch farbige Bleiglasfenster ersetzt.
Mit der Renovierung der Kirche 1999 erhielt sie gemäß den Vorgaben des zweiten vatikanischen Konzils einen neuen (zusätzlichen) Altar und ein Lesepult.
Hervorgehoben werden muss auch die barocke Dauphin-Orgel, erbaut 1710/25 von Christian Dauphin aus Kleinheubach, die besonders Musikfreunde des Barock wegen ihres originalen Tones schätzen und lieben.
Der Text ist eine Zusammenfasung des Kirchenführers von Kunsthistorikerin Susanna Rizzo. Der Kirchenführer kann in der Kirche käuflich erworben werden.
Im August 2021 wurde im zweiten Teil der Orgel-Sommertour des Bistums Würzburg die Orgel der St. Annakirche vorgestellt.
Sulzbach, St. Margareta
Kirche St. Margareta Sulzbach
Jahnstrasse 22
63834 Sulzbach am Main
Geschichte
Nach dem zweiten Weltkrieg stieg die Einwohnerzahl Sulzbachs insbesondere durch die Aufnahme von Heimatvertriebenen von ca. 1.840 auf über 2.600 an. Bei dieser großen Anzahl Einwohner war die 1786 gebaute Annakirche zu klein geworden. Eine Vergrößerung der Kirche erwies sich nach verschiedenen Planungen als nicht durchführbar, so dass 1951 beschlossen wurde, eine neue Kirche hinter der Annakirche zu bauen. Die Planung übernahm Architekt und Regierungsbaumeister Michael Niedermeier aus Würzburg.
Grundsteinlegung der Kirche war 1952, die Fertigstellung bereits ein Jahr später. Eine erste Renovierung wurde 1976/1977 mit Adaption auf die Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils vorgenommen. Eine weitere, umfassende Renovierung fand 1995 statt.
Architektur
Das Langschiff ist 24 m lang, 15,20 m breit und bewusst schlicht gehalten. Die Decke wurde 1995 mit Regenbogenfarben gestaltet.
Im Altarraum befindet sich in der Nischenwandung der Nordwand unter einem Baldachin ein Marmormosaik, das Christus als König und Hirte darstellt. Die beiden einrahmenden Glasfenster wurden von Wilhelm Braun aus München entworfen. Die Glasfenster des Hauptschiffes, vom Obernburger Künstler Richard Reis, stellen einen Bilderzyklus aus dem Alten und Neuen Testament dar.
In der Kirche befinden sich an verschiedenen Stellen Figurenskulpturen, insbesondere an der Rückwand des rechten Querschiffs eine schöne Figurengruppe der 14 Nothelfer, im linken Querschiff die sogenannten "Heiligen drei Madel", im Hauptschiff auf der linken Seite eine Kreuzigungsgruppe und vor dem rechten Pfeiler des Hauptschiffes die Skulptur der hl. Margareta, die Patronin der Pfarrkirche.
Zu erwähnen sind auch die schönen Bronzeplastiken von Lothar Bühner aus Bad Neustadt beiderseits des Langschiffes. Die in 15 Stationen das Leiden, Sterben und Auferstehen von Christus zeigen.
Unsere Orgel stammt von 1954 und wurde in Bonn von der Firma Klais als Op. 1081 gebaut. Sie hat ein freistehendes (Pfeifen-)Prospekt und wurde bei der Renovierung 1995 durch die Wandbemalung farbig aufgewertet. Sie hat zwei Manuale und 26 Register. Seit ihrer letzten Generalsanierung vor 20 Jahren hat sie schon wieder viel Qualität einbüßen müssen. Sie bedarf erneut einer umfassenden Sanierung. Hierfür suchen wir nach Sponsoren, damit wir dieses Großprojekt finanziell stemmen können.
Der Text ist eine Zusammenfassung des Kirchenführers der kath. Kirchenstiftung Sulzbach. Der Kirchenführer kann beim Schriftenstand der Kirche für 1,- € erworben werden.