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An diesem Sonntag sind es gleich zwei Evangelientexte zur Auswahl. Lk 24, 13-35 und Joh 21, 1-14. Beiden ist gemeinsam: Christus ist das lebendige Brot. Mir kommt beim Lesen dieser Evangelien Thomas von Aquin in den Sinn. Er lebte im 13 Jh., war ein italienischer Dominikaner und einer der einflussreichsten Philosophen und der bedeutendste Theologe der Geschichte. Er gehört zu den wichtigsten Kirchenlehrern unserer Kirche und ist auch unter dem Beinamen Doctor Angelicus bekannt. Er wird als Heiliger verehrt. Sein Gedenktag ist der 28. Januar. Thomas von Aquin legte Argumente dafür dar, dass der Glaube an die Existenz Gottes nicht vernunftwidrig ist. Glaube und Vernunft widersprechen sich nicht, sondern ergänzen sich und sind miteinander komplimentär verbunden.

Prägend ist bis heute seine Theologie für unser Verständnis von der Eucharistie, die wir in diesen Tagen alle so schmerzlich vermissen. Er wandte die Begriffe der Substanz und der Akzidenzien (Eigenschaften) auf das Geschehen in der Messfeier an. Während die Eigenschaften, also die Akzidenzien, von Brot und Wein erhalten bleiben, ändert, verwandelt sich (Hl. Wandlung während der Feier der heiligen Messe) die Substanz der eucharistischen Gaben in Leib und Blut des auferstandenen Jesus Christus, der ebenfalls aus Seele und Leib besteht. Das nennt man die Lehre der Transsubstantiation.

 

Christus, das lebendige Brot

Da er geboren wurde, ward er der Gefährte unseres Lebens,

da er das Abendmahl hielt, gab er sich uns zur Speise,

da er am Kreuze starb, gab er sich für uns hin,

da er im Himmel herrscht, gibt er sich uns als ewiges Glück.

 (nach Thomas von Aquin; siehe auch GL 493, 494, 495, 496, 497, 849, 850, 855)

 Die Sehnsucht nach der Kommunion - Gemeinschaft mit Gott im Brot des Lebens und untereinander ist groß, wächst oder wächst wieder. Gott sei dank!

 Halten wir diese Sehnsucht aufrecht, denn wer mit Sehnsucht vor Gott tritt, dem wird er auf die ein oder andere Weise seine Nähe schenken. Vielleicht ist mir Gott schon ganz nah, wenn ich innehalte (Zeit dafür haben wir jetzt genug), Fragen stelle, Antworten finde: Welche Bedeutung hat für mich das tägliche Brot? Wie gehe ich mit Brot um? Welche Bedeutung hat für mich die Aussage Jesu: „Ich bin das Brot des Lebens“?

 Gott behüte Sie und Ihre Familien!

 Ihr Pfarrer

Ihr Pfarrer A. Kycia

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