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Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn

Lk 19, 28-40

… er (Jesus) reitet auf einem Esel …

Jemand als „Esel“ zu bezeichnen wird in unseren Breiten als Beleidigung aufgefasst. In der Bibel ist das anders. Hier kommt der Esel sehr gut weg. Schon das Alte Testament prophezeit den, der kommt im Namen des Herrn reitend auf einem Esel: „Juble laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe dein König kommt zu dir. Er ist gerecht und hilft; er ist demütig und reitet auf einem Esel, auf einem Fohlen, dem Jungen einer Eselin. Ich vernichte die Streitwagen aus Ephraim und die Rosse aus Jerusalem, vernichtet wird der Kriegsbogen“ (Sach 10, 9f).

Der Esel steht für mich hier auch als Symbol für den Frieden. Jesus kommt als Messias des Friedens nach Jerusalem. Weiter heißt es im Evangelium des Palmsonntags „bindet ihn los und bringt ihn her - der Herr braucht ihn.“

Der Esel hat eine wichtige Aufgabe zu erfüllen - nämlich den Herrn zu tragen.

Für mich ist er deshalb ein Bild für das Christsein. Ich darf mich auch „losbinden“ lassen und in einer inneren Freiheit leben. In Frieden mit meinen Mitmenschen leben. (vgl. Gal 5, 13)

Gerade jetzt in dieser „Krisenzeit“ darf ich mich losbinden lassen … vom Gewohnten um das Beste aus der Situation zu machen; mich losbinden lassen, von meinem Überfordert sein, weil es eng ist und plötzlich alle daheim sind und es „einfach nur nervt“; mich losbinden zu lassen, um füreinander da zu sein und diese Herausforderung anzupacken.

Jesus kann auch uns brauchen. Wir dürfen ihn tragen. Vor allem im Kleinen, in der Familie, unseren Haus- und Wohngemeinschaften ... dürfen wir das Christliche zu uns tragen und danach leben … (siehe Gal 5, 14.15)

Machen wir uns gegenseitig zum Esel, zur Eselin. Der Herr braucht uns. Vielleicht mehr denn je!

Einen gesegneten Palmsonntag und einen guten Start in die Karwoche!

Ihr Pfarrer A. Kycia

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