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Die mediale Aufmerksamkeit ist groß, wenn Menschen in der Textilindustrie unter Chemiebelastung leiden oder gar bei Katastrophen sterben. Viele große Unternehmen – Hersteller, Händler, Discounter – haben bereits reagiert und sich Bündnissen angeschlossen, die Verbesserungen bringen sollen. Doch wie steht es um den Markt für nachhaltige, faire Kleidung? Man muss den Eindruck haben: Es ist noch ein weiter Weg. Die Marktforschung und die Eindrücke aus der Industrie zeigen: Das Empörungspotential der Konsumenten ist erheblich, aber das Marktpotential für besonders sauber hergestellte Textilien eher noch marginal.

Der Anteil von „Nachhaltiger Mode (sustainable fashion)“ am deutschen Textilmarkt 2014:im unteren dreistelligen Bereich. Auch der Absatz von Fairtrade-Baumwoll- und Textilprodukten stagnierte 2015.
Zu den erfolgreichsten Artikeln aus Fairtrade-Baumwolle in Deutschland gehören die Textil-Einkaufstasche, T-Shirts, Tops, Unterwäsche und Hosen. Dennoch begreifen immer mehr Firmen, dass das Thema
Nachhaltigkeit unumgänglich ist. Sie stellen gezielt vorhandene Kollektionen um oder erschließen neue Bereiche wie beispielsweise die Hotellerie oder Arbeitsbekleidung – und auch Kommunen setzen Impulse bei der nachhaltigen Beschaffung.


Die Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zeigt:

Das Bewusstsein der Verbraucher wächst, spiegelt sich jedoch nicht direkt im Kaufverhalten wider.
• Etwa Dreiviertel der Verbraucher finden Umwelt- und Sozialverträglichkeit bei Bekleidung (sehr) wichtig
• Etwa ein Viertel der Verbraucher haben das Gefühl, sich mit Textilsiegeln auszukennen
• Nur ein Drittel hält die Umwelt- und Sozialverträglichkeit bei Textil- und Kleidungsherstellern für (sehr) gut
• Knapp jeder zweite Konsument macht sich bei günstigen Artikeln mehr Gedanken über die Herstellungsbedingungen als bei teuren Artikeln
• Umwelt- und Fairtrade-Aspekte sind für Verbraucher nach dem Thema Kinderarbeit am wichtigsten
• Die überwiegende Mehrheit ist skeptisch gegenüber den Angaben zu Umwelt- und Sozialverträglichkeit
Quelle: GfK

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