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Motto:

„Die Welt braucht einen Tapetenwechsel“

Seit 1996 gibt es den Weltladentag am 2. Samstag im Mai mit einem politischen Schwerpunkt. Hunderte Weltläden machen bundesweit und in den Sozialen Medien mit #GönnDirWandel auf die Notwendigkeit einer sozial-ökologischen Transformation aufmerksam. Sie weisen darauf hin, dass es einen grundlegenden Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft braucht und dass der Faire Handel dabei als Kompass dienen kann. Auch der Weltladen Sulzbach beteiligt sich an der Aktion. Anbei werden auch wunderschöne, fair gehandelte Rosen angeboten.

Kommen Sie am 8. Mai in den Weltladen, Jahnstraße 3.

Weitermachen wie bisher ist keine Option. Unsere Art zu leben und zu wirtschaften ist nicht zukunftsfähig. Die Welt braucht einen Tapetenwechsel!Viele der tiefgreifenden sozio-ökonomischen und ökologischen Krisen werden durch die Corona-Pandemie noch verstärkt. In weiten Teilen der Welt nimmt die soziale Ungleichheit zu, Umweltzerstörung und Klimawandel schreiten voran. Es muss eine Veränderung her und zwar schnellstmöglich.

Anlässlich des Weltladentags laden die Weltläden bundesweit dazu ein, selbst aktiv zu werden und den Tapetenwechsel mitzugestalten. Im Rahmen der Aktion #GönnDirWandel erhalten BürgerInnen Impulse, wie sie im eigenen Alltag zu mehr Solidarität, Nachhaltigkeit, Respekt, Gleichberechtigung, Transparenz und Dialog beitragen können und wie sie sich politisch engagieren können. Auch online können sich Bürger*innen unter #GönnDirWandel beteiligen.

In den letzten Jahren haben sich die Weltläden zusammen mit dem Forum Fairer Handel und der Initiative Lieferkettengesetz erfolgreich für ein Lieferkettengesetz eingesetzt, das derzeit im Bundestag beraten wird. Dabei haben sie die Erfahrungen der Fair-Handels-Organisationen eingebracht, die bereits seit 50 Jahren weltweit alternative Geschäfts- und Wirtschaftsmodelle erproben, bei denen Gemeinwohl und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt stehen.

Der Faire Handel ist bei der Neuausrichtung unserer Wirtschaft und der sozial-ökologischen Transformation ein Vorreiter . Die Fair-Handels-Bewegung verbindet weltweit Menschen, die eine solidarische Form des Wirtschaftens und des Miteinanders bereits heute leben.

Der Weltladentag ist der politische Aktionstag der Weltläden, der vom Weltladen-Dachverband veranstaltet wird. Er findet zeitgleich mit dem Internationalen Tag des Fairen Handels (World Fair Trade Day) statt.

Weitere Informationen:

www.weltladen.de/kampagne

Bildquelle: Weltladen-Dachverband/A. Stehle - www.weltladen.de

Die Milchwerke „Berchtesgadener Land“ bekamen nach erfolgreicher Naturland Fair Zertifizierung 2010 eine Anfrage von der GEPA nach bio und fair zertifiziertem Vollmilchpulver. Da das Milchwerk selbst keine Möglichkeit hat, Milch zu trocknen, wurde ein Lohnhersteller gefunden. So konnte ab Herbst 2011 geliefert werden. Inzwischen werden Tafelschokoladen, Riegel und auch Saisonprodukte wie Osterhasen, Nikoläuse ect. mit bio-fair Milch von „Berchtesgadener Land“ hergestellt. Das kommt den Milchbauern zwischen Watzmann und Zugspitze zugute. Dadurch konnten in der schweren Milchkriese 2015/16 weiterhin die besten Preise an die Bauern gezahlt werden. Die Zusammenarbeit führt dazu, daß auch faire Bananen, fairgehandelter Kakao und Zucker im Milchwerk genutzt werden und in den Läden der Molkerei und im Onlineshop GEPA-Produkte angeboten werden.

Schöne Bio-Fair-Symbiose.

 

Weltladentag 2021 am 8.5.21: „Die Welt braucht einen Tapetenwechsel“

Es geht ums Ganze

Unsere Art zu leben und zu wirtschaften ist nicht zukunftsfähig. Um ein gutes Leben für uns alle auf diesem Planeten zu ermöglichen, braucht es einen grundlegenden Wandel. Der Faire Handel kann dabei als Kompass dienen. Zum Weltladentag am 8. Mai 2021 lädt die Weltladen-Bewegung zum Austausch darüber ein.

Die Welt steht vor enormen Herausforderungen. Wir beobachten tiefgreifende sozio-ökonomische und ökologische Krisen. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie werden viele davon weiter verschärfen. In weiten Teilen der Welt nimmt die soziale Ungleichheit zu, Umweltzerstörung und Klimawandel schreiten voran.

Wie kann die Menschheit den Wandel zu einer dauerhaft umwelt- und sozialverträglichen Wirtschafts- und Lebensweise gestalten, um die planetaren Leitplanken einzuhalten? Und wie kann dies global gerecht gestaltet werden, um niemanden zurückzulassen?

Ist das derzeitige System relevant?

Immer mehr Akteure stellen die Systemfrage und sprechen sich für eine sozial-ökologische Transformation, also einen grundlegenden Umbau unseres Wirtschafts- und Gesellschaftssystems aus. Es sind in den letzten Jahren zahlreiche Lösungsansätze, Gruppen, Initiativen und Bewegungen entstanden, die alternative Wirtschafts- und Lebensformen jenseits des Wachstumsparadigmas denken und leben: Solidarische Landwirtschaft (Solawi), Gemeinwohlökonomie, Postwachstumsbewegung und viele mehr.

Auch in den Wirtschaftswissenschaften mehren sich die Stimmen, die eine reine Profit- und Gewinnmaximierung als oberstes Ziel des Wirtschaftens in Frage stellen. So veröffentlichten im September 2018 mehr als 200 Wissenschaftlerinnen, darunter auch renommierte Ökonominnen wie Niko Paech oder Kate Rateworth, einen offenen Brief mit dem Titel „Schluss mit WachstumWachstumWachstum“. Darin forderten sie die Europäische Union auf, das Streben nach Wirtschaftswachstum als oberstes politisches Ziel zu überdenken.

Es ist Zeit für einen Tapetenwechsel

Bildquelle: Weltladen-Dachverband/A. Stehle - www.weltladen.de

 

Die Tragödie der Coronapandemie in armen Länder soll uns heute das Schreiben aus Tansania anschaulich zu machen.

Etwas später als in Deutschland kam die 2. Welle in Tansania an. Da Beatmungsgeräte fehlen, ist die Behandlung weniger erfolgreich als in Europa. Viele KlinikmitarbeiterInnen sind verstorben, darunter die Pflegedienstleiterin. Etliche Patienten sind bereits an der Aufnahme verstorben.

Ein ganz großer Verlust: der erst 57jährige Benediktinerabt Placidus ist tot.

Dabei darf man gar nicht von Corona sprechen, weil – so schreibt S. Raphaela - der Präsident die Krankheit herunter spielt. Er empfiehlt Kräuter und Gebete. Man ist sehr dankbar für die Spende, die der Weltladen überweisen konnte. S. Raphaela arbeitet seit Jahren in der Aidshilfe und in der Schule, wo auch immer Geld gebraucht wird.

Der Brief wurde am 4.3.21 geschrieben.Inzwischen ist der 61jährige Präsident verstorben, wahrscheinlich an Corona.

Seine Nachfolgerin Präsidentin Hassan will sich besser von der Wissenschaft beraten lassen und Impfungen einleiten. Hoffen wir, daß die Lage bald besser wird.

Liebe Weltladenfreunde:

Der vollständige Brief und auch noch 2andere Briefe sind im Weltladen zu lesen.

Man sieht, es ist wirklich sehr dringend nötig die Leute wie Frank Weber oder Schwester Raphaela Hendler zu unterstützen.

Auf der Seite www.el-puente.de kann man unter „Sortiment“ viele Schals und andere Accessoires anschauen. Die Schals kommen von verschiedenen Lieferanten.

Craft Link z.B. ist eine vietnamesische Fairhandels-Organisation mit Sitz in Hanoi. Sie unterstützt hauptsächlich benachteiligte Gruppen von Kunsthandwerkern um so auch das kulturelle Erbe zu schützen. Die Organisation wurde 1997 gegründet. 50 Produzentengruppen davon viele aus ethnischen Minderheiten, 30% davon sind Familienbetriebe aus traditionellen Kunsthandwerkerdörfern. Wenn erforderlich erhalten die Betriebe Vorauszahlungen, um Material einkaufen zu können. Alle bekommen eine wirtschaftliche Grundausbildung. Es wird auch auf soziale und ökologische Mindeststandards in den Werkstätten geachtet.

Einmal jährlich veranstaltet Craft Link eine Verkaufsmesse in Hanoi. Dort können die Hersteller ihre Waren selbst anbieten.

Craft Link hat eine eigene Abteilung für Prokuktentwicklung eingerichtet um insbesondere in Sachen Design zu beraten. So haben die Waren bessere Chancen auf dem anspruchsvollen Exportmarkt.

Ein weiteres Beispiel ist die indische Organisation EMA (Equitable Marketing Association). Sie knüpft Kontakte zu Fairhandels-Organisationen in aller Welt, um Kunsthandwerker in Indien bei der Vermarktung ihrer Produkte zu unterstützen. EMA wurde ursprünglich von sieben Kunsthandwerker-Kooperativen und einer Gruppe engagierter indischer Studenten gegründet.

Das Entwicklungszentrum vor den Toren Kalkuttas hat eigene Wekstätten und kümmert sich um Produkt- und Designentwicklung.

In der Fertigung sind auch viele behinderte Menschen beschäftigt. Für sie ist es oft die einzige Möglichkeit ein festes Einkommen und eine tägliche warme Mahlzeit zu bekommen.Hier haben sie auch wichtige zwischenmenschliche Kontakte.

EMA arbeitet auch mit anderen Produzenten zusammen. Es ist wichtig, das die Gruppen demokratisch zusammen arbeiten z.B. als Kooperative. Sie werden durch Schulungen und beim Verkauf ihrer Waren unterstützt. Es sind auch Schulstipendien für die Kinder der Familien möglich, um sie aus dem Teufelskreis der Armut und Abhängigkeit zu befreien.

Bildquelle: https://shop.el-puente.de/in9-70-175-tuch-handgewebter-schal.html

Wer sich „Fairtrade-Town“ nennen möchte, muss fünf Kriterien erfüllen, die das kommunale Engagement für den fairen Handel widerspiegeln: Neben einem offiziellen Ratsbeschluss braucht es eine Steuerungsgruppe, die Aktivitäten vor Ort koordiniert. Geschäfte des lokalen Einzelhandels, Floristen sowie Cafés und Restaurants müssen mindestens zwei Produkte aus fairem Handel anbieten. Auch in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchen werden Produkte aus fairem Handel verwendet. Zusätzlich sollen die Städte Bildungsaktivitäten zum Thema fairer Handel sowie medienwirksame Aktionen umsetzen, über die auch die lokale Presse berichtet. Mehr Infos zur Kampagne und zum Jubiläum unter fairtrade-towns/10Jahre.

In Sulzbach beteiligen sich schon seit Jahren Vereine und Kirchen an den Aktivitäten des seit 1989 bestehenden Weltladens, indem sie bei Festen und Feiern Kaffee aus fairem Handel anbieten. Restaurants wie z.B. die Braunwarthsmühle haben Kaffee, Reis, Apfelmangosaft etc. im Angebot. Auch die Supermärkte haben Waren mit dem Fairtrade-Siegel im Sortiment. Es ist kein Kriterium bei der Zertifizierung aber auch sehr bemerkenswert: Viele Sulzbacher Bürger schenken bei ihren privaten Feiern Kaffee aus dem Weltladen aus. Eine besondere Erwähnung verdienen die Kunden des Weltladens, die aus 100 Artikeln im Foodbereich und fast ebenso vielen aus Kunstgewerbe, Textil, Geschirr etc. auswählen und so einen ordentlichen Umsatz bewirken.

Machen wir so weiter und verbessern damit für einige Leute in armen Ländern das Leben ganz erheblich.

Bildquelle: www.sulzbach-main.de

 Am Dienstag, den 16.3.21 hat der Bürgermeister nun die Zertifizierungsurkunde auf Sulzbach TV vorgestellt. Esgibt schon über 700 Städte und Gemeinden in Deutschland, die den gerechten Welthandel unterstützen und zu diesem Zweck die Kriterien von Fairtrade Deutschland erfüllen. Dies wird nach dem ersten Bewerbungs- und Zertifizierungsverfahren alle 2 Jahre überprüft.

Jetzt sind wir erstmal glücklich und haben auch in Mannschaftsstärke bei der Übergabe der Urkunde gejubelt. Das reicht natürlich nicht für die Dauer. Fairtown zu sein ist Verpflichtung des Marktes und auch seiner Bürger zu einer nachhaltigen Verhaltensweise auf privater und Verwaltungsebene .

Fairtrade-Towns fördern den fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Akteur*innen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich gemeinsam lokal für den fairen Handel stark machen. Das Engagement der vielen Menschen zeigt, dass eine Veränderung möglich ist, und dass jede und jeder etwas bewirken kann.

Der Umsatz von Fairtrade-Waren steigt in Deutschland auch in den Nachbarländern enorm. Im Jahre 2019 wurde die 2 Mrd. Marke überschritten.

Bildquelle: www.sulzbach-main.de

Im Weltladen oder hier auf der Web-Seite

Fastenessen daheim

gibt es eine Rezeptsammlung als Ersatz für das Fastenessen, das auch in diesem Jahr leider wieder ausfallen muß. Darin finden Sie eine Auswahl von Rezepten mit Reis, Bohnen und Quinoa, die die Mitarbeiter hoffentlich im nächsten Jahr wieder für Sie kochen dürfen. Dieses Mal müssen Sie das leider selber tun.

Macht sicher auch Spaß.

Guten Appetit!

Der Weltladen-Dachverband hat mit der aktion #fairwertsteuer Mitte 2020 zusammen mit Partnern einen Fonds ins Leben gerufen, um von der Corona-Pandemie besonders betroffene Handelspartner zu unterstützen. Der Fonds wird in erster Linie von Weltläden gespeist, die die zwischen dem 1. Juli und 31. Dezember 2020 reduzierte Mehrwertsteuer nicht an ihre KundInnen weitergeleitet haben, sondern in den Topf der aktion #fairwertsteuer. Für die KundInne hätte das ja in den allermeisten Fällen nur einen Centbetrag ausgemacht. Um den großen Bedarf zu decken, sind Weltladen-KundInnen aufgerufen, mit zusätzlichen Mitteln den Fonds zu stärken.

Zahlen belegen Erfolg der Aktion

Bis Mitte Februar 2021 sind auf diese Weise mehr als 445.000 Euro zusammengekommen. Einen Großteil davon konnte der Weltladen-Dachverband bereits an 70 Handelspartner in 20 Ländern auszahlen. Derzeit läuft die dritte Vergaberunde, in der Handelspartner neue Anträge einreichen können, bevor die Aktion zum 31. März beendet wird. Der Weltladen-Dachverband rechnet damit, dass bis dahin insgesamt 500.000 Euro eingegangen sein werden.

Bildquelle: https://www.weltladen.de/fuer-weltlaeden/aktion-fairwertsteuer/

Im Februar wurde, nachdem mehr als 220000 Unterschriften an Minister Heil und Schulze gegangen sind, endlich der Entschluß gefaßt, ein Lieferkettengesetz im Deutschen Bundestag auf den Weg zu bringen. Dieses Gesetz soll die Firmen – kleine Firmen werden leider ausgenommen – verpflichten, auf die Menschenrechte auf der gesamten Produktions- und Handelskette zu achten. Auch die Lieferanten und die Lieferanten der Lieferanten werden in den Blick genommen. Wo man nicht direkt Zugriff hat muß nachgeprüft werden, falls eine Nichtregierungsorganisation z.B. Brot für die Welt, Terre des hommes oder Misereor Mißstände anzeigt oder betroffene Personen sich melden. So sollen Kinder- und Zwangsarbeit und gesundheitsschädigende Zustände in der Produktion verhindert werden.

Das dies möglich ist zeigt das Beispiel von VAUDE, dem Hersteller für Outdoor-Kleidung.Die Geschäftsführerin sagt im Interview: Wir übernehmen soziale und ökologische Verantwortung entlang unserer globalen Lieferkette. Dafür haben wir ein System entwickelt, an dem wir kontinuierlich weiterarbeiten. Wir folgen z.B. den höchsten Standards der Fair Wear Foundation, die sich weltweit für faire Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie einsetzt, oder den Anforderungen des staatlichen Siegels „Grüner Knopf“. Dabei schaffen wir größtmögliche Transparenz. Wenn es Missstände gibt, fällt das im System auf und wir können handeln. Wenn das Lieferkettengesetz kommt können Unternehmen schon auf die Erfahrung der Pioniere zurückgreifen. Das Gesetz muß als Managementaufgabe genauso aktzepiert werden wie die neue Datenschutzgrundverordnung oder die Digitalisierung. Daß beim Schutz von Mensch und Umwelt dagegen große Vorbehalte bestehen ist geradezu zynisch.

Das ganze Interview ist auf www.weltladen.de/magazin veröffentlicht.

Weitere Infos www.lieferkettengesetz.de

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